Der prächtige Triumphmarsch, den Beethoven als Begleitmusik zu dieser Tragödie komponierte und der die Nummer WoO 2a trägt, wurde für zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, zwei Hörner, zwei Trompeten, Pauken und Streicher geschrieben. Willy Hess entdeckte, dass der Marsch zu Beginn der achten Szene des zweiten Aktes oder am Ende des Trauerspiels aufgeführt werden sollte. Der Unterschied zwischen dem schwerfälligen Text von Kuffner und der großartigen Eloquenz von Beethovens Musik ist beträchtlich: Der Rhythmus und die Tonart C-Dur vermitteln uns die Erregung eines Volksfestes.
Diese Geschichte verfehlte nicht, die Schriftstellergeneration der ersten Jahre des neunzehnten Jahrhunderts zu interessieren. So kam es, dass am 26. März 1813 in Wien das Trauerspiel Tarpeja von Christoph Kuffner aufgeführt wurde. Der österreichische Schriftsteller, ein bekannter und produktiver Dichter seiner Zeit und Bewunderer der griechischen und lateinischen Kultur, unterhielt viele Jahre lang ein freundschaftliches Verhältnis zu Beethoven. Die Soiree sollte im Büro von Joseph Lange, Mozarts Schwager, veranstaltet werden. Die Tragödie in vier Akten wurde jedoch nur einmal aufgeführt und verschwand dann aus dem Repertoire.
Der Felsen von Tarpeja ist eine steile Klippe auf dem südlichen Gipfel des Kapitolshügels. Er wird mit der Vestalin Tarpeja in Verbindung gebracht, der Tochter des Statthalters der Zitadelle auf dem Kapitolinischen Hügel, Spurio Tarpeio. Die Legende wird uns aus verschiedenen Quellen überliefert, aber es ist vor allem Titus Livius, der in seinen Schriften ausdrücklich davon spricht.
Tarpeja, die junge Vestalin, wird von Titus Tatius, dem König der Sabiner, verführt, dessen Hauptziel es ist, seine Soldaten durch einen Geheimgang zu führen, um Rom anzugreifen. Als Gegenleistung würde das Mädchen das erhalten, was die Soldaten an ihren linken Armen tragen, ihre goldenen Armbänder und Ringe... aber Tarpeja wird von dem schweren Schild der Sabiner erdrückt, den sie ebenfalls an ihren linken Armen tragen.
