Prima Luce

für gemischten Chor und Schlagwerk

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Peter Androsch

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Beschreibung:

  • Seiten: 35
  • Erschienen: 22.08.2011
  • ISMN: 9790012191407
Prima Luce (ital. 'erstes Licht', 'Tagesanbruch') bezieht sich in Dramaturgie und Gestik auf zwei Traditionen des Kirchenchorals: die sogenannte Ligatura (Ausdehnung einer Silbe auf viele Noten hintereinander), die durchaus auch als Instrument der Transzendierung der Zeit, des Irdischen, und als Auflösung des Textgehaltes zugunsten eines höheren Gehaltes zu deuten ist: Der 130. Psalm 'De profundis clamavi ad te Domine' (Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir!), der am häufigsten vertonte Psalm, in dessen musikalischer Geschichte die ekstatische Klage der geschundenen Kreatur ob des irdischen Jammertals ihren jeweiligen Ausdruck fand. Diese Eckpfeiler bilden den Hintergrund für dieUmdeutung der geschundenen Kreatur: in PRIMA LUCE ist sie das Tier, das geschundene Vieh, das sich aufbäumt, klagt und Rechenschaft verlangt. Daher leiten sich die klanglichen Mittel aus Tiergeräuschen ab, die den obigen Traditionen folgend geschichtet sind. Das Stück kennt für jede Sängergruppe nur die Tonhöhen 'so hoch wie möglich', 'so tief wie möglich' und 'mittlere Tonhöhe'. Dadurch ergeben sich (mikro)tonale Cluster, die den Charakter des Stückes ausmachen. (Peter Androsch)