Rasende Furien

Göttinnen der Rache

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Rainer Fabich

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Beschreibung:

  • Seiten: 212
  • Erschienen: 01.05.2023
  • Dauer: 5:45
  • Maße: 210 x 297 mm
  • Genre: Klassik, Klassische Musik der Moderne
  • ISBN: 9783757548964
Das Bild der rasenden Furien als Topos durchzieht seit Jahrtausenden die Gedanken- und Bilderwelt der Menschheit und inspirierte und faszinierte unzählige Künstler:innen. Dieser Vorstellung zugrunde liegt auch ein emotionaler Hintergrund, ein heftiger, unbeherrschter Gefühlsausbruch, eine Wut (lateinisch: Furor, im Sinne von Raserei, Leidenschaft und Wahnsinn, französisch: Rage). Die daraus resultierende Affekthandlung wird als Raserei oder Wüten bezeichnet, kombiniert mit einem Gemütszustand unkontrollierter Erregung im Sinne eines Außer-sich- oder Von-Sinnen-Seins. Die Personifizierung dieser Affekte wurde in der griechischen und römischen Mythologie mit dem Trio der Rachegöttinen, den Erinnyen (lat. furia) bezeichnet namens: Alekto (Die Unaufhörliche, die niemals Rastende), Megaira (deutsch Megäre, der neidische Zorn) und Tisiphone (Die Vergeltung, die den Mord rächt, dargestellt mit Hundekopf und Fledermausschwingen), sowie eine weitere, die von Nemesis (die ausgleichende Gerechtigkeit). Bereits in der Antike wurden sie in Skulpturen dargestellt, auf Münzen geprägt oder als Bilder auf Amphoren verewigt. In sämtliche Epochen der Bildenden Kunst tauchen sie auf, mal in weiblicher, männlicher oder androgyner Form, z.B. als Racheengel, oder aber auch als hybrides Wesen zwischen Mensch und Tier. Bilder von Albrecht Dürer, Hieronymus Bosch, Tizian, Peter Paul Rubens, William Hamilton, Johann Heinrich Füssli, Franz von Stuck, Alfred Kubin, Salvador Dali, Francis Bacon, Yongbo Zhao und vielen anderen belegen dies. Sie fanden Eingang in die Literatur bei Vergil (Aeneis), bei Dante (Göttliche Komödie) oder John Milton (Paradise Lost). Goethe läßt sie in Faust II auftreten, auch Schiller (Die Kraniche des Ibykus) und viele andere beziehen sich direkt oder in abgewandelter Form auf sie, wie, z.B. Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm), Alfred Döblin (Berlin Alexanderplatz), Max Frisch (Homo Faber) oder Jean-Paul Sartre (Die Fliegen). In der Oper werden sie zum wichtigen Element in höchst dramatischer Szenen, vor allem bei Themen mit mythologischem oder historischem Hintergrund, oft auch mit Bezug zur Unterwelt, so bei Monteverdi (Il Ritorno dÙlisse in Patria), Lully (Armide), Gluck (Orpheus und Euridike) oder Purcell (Dido and Aeneas). Händel widmet ihnen in Rinaldo eine Arie, die Furie Terribili. Auch Mozart greift in der Zauberflöte auf sie zurück, in seiner Arie Der Hölle Rache von der Königin der Nacht. Furien erscheinen bis in die Gegenwart hinein in verschiedenster Form, in Comics, Fantasy Romanen, Computer Games, oder Kung-Fu Filmen der 70er Jahre (Furien am gelben Fluß). Ja sogar als Kinderspielzeug aus Plastik sind sie beliebt, meist in besonders furchterregender und gruseliger Darstellung (Matchbox/Fighting Furies oder Warhammer/ Erinnye). Diese bemerkenswerte Vorgeschichte und Rezeption inspirierte Rainer Fabich zu diesem neuen Orchesterwerk aus seiner Reihe MYThS. Bisher erschienen sind bereits PEGASUS - Ride on Wings, ULYSSES - Prélude to an Odyssey und THE AMONZS - Myth and Projection. Wie der Titel schon verrät, handelt es sich um eine rasend wilde Musik (Allegro molto vivace), die, wie bei einem Actionfilm mit schnellen Motiven und Läufen der Streicher und Holzbläser davon zu rennen scheint, kombiniert mit kräftigen Akzenten der Blechbläser und dem gewaltigen Percussion Set. Wechsel von geraden und asymetrischen Takten illustrieren sprunghafte Bewegungsabläufe, wie sie Szenen mit höchster Intensität vor allem im Film (z.B. eine Verfolgungsjagd) typisch sind. Im jazzigen Mittelteil kommen die Furien etwas zur Ruhe, bevor in einem bombastischen dritten Teil dann wieder volle Fahrt aufgenommen wird und sich bis zur Ekstase steigert.