Franz Anton ROSETTI wurde 1750 in Leitmeritz (Böhmen) geboren. Er war zuerst zum Priester bestimmt, trat jedoch nach Beendigung seiner theologischen und musikalischen Studien und einem unsteten Wanderleben 1773 in die fürstliche Oettingen-Wallersteinische Hofkapelle ein. Er hiess eigentlich Rössler oder Rösler. Der damaligen Mode folgend nahm er einen italienischen Künstlernamen an. Zahlreiche Konzertreisen, namentlich nach Paris, wo er einige Werke im Druck erscheinen lassen konnte, machten Rosetti in ganz Europa bekannt. 1789 wurde er Kapellmeister des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin in Ludwigslust, wo er 1792 verstarb. Als wichtigstes Ereignis des letzten Lebensabschnittes Rosettis ist die Aufführung seines Requiems anlässlich der Prager Trauerfeier für W.A. Mozart Ende 1791 zu nennen. Als Vorlage für unsere Ausgabe dienten die Manuskriptstimmen der Thurn und Taxischen Hofbibliothek in Regensburg, deren Benützung uns die Direktion in freundlicher Weise bewilligte, wofür an dieser Stelle der beste Dank ausgesprochen sei. In der Version für Klarinette und Klavier raten wir zu Kürzungen der langen Einleitung des ersten Satzes, die der Sachkenntnis der Ausführenden überlassen sind. Ebenso haben wir die 41 Takte Zwischenspiel (Takt 164 bis 204) nicht in den Klavierauszug genommen; die Nummerierung der Takte ist jedoch diejenige der Orchesterfassung, welche ohne Kürzung herausgegeben wurde. Fritz Kneusslin