Méditation D-Dur

aus der Oper Thaïs

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Jules Massenet

Méditation D-Dur

aus der Oper Thaïs

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Beschreibung:

  • Seiten: 12
  • Erschienen: 15.08.2002
  • Gewicht: 85 g
  • Genre: Klassik
  • Begleitung: Klavier
  • ISMN: 9790577081335
Das bei weitem berühmteste Stück des französischen Komponisten Jules Massenet, Méditation, stammt aus der Oper Thaïs, führte durch dessen Beliebtheit die Oper und auch Massenet zu großem Erfolg. In der Geschichte symbolisiert diese Melodie die Bekehrung der Hauptfigur Thaïs zum Christentum, doch ihre Melodramatik wirkt auch abseits der Bühne. Oft wird das Stück als Zugabe genutzt, oder im Gottesdienst, mit Verweis auf den Bezug zum Christentum in Thaïs. Die Meditation gibt dem Spieler eine relativ simple Basis, um in der Interpretation höchste Gefühle auszudrücken.

Thaïs, Massenets zehnte vollendete Oper, hatte ihre Premiere an der Pariser Opéra am 16. März 1894 mit der amerikanischen Sopranistin Sibyl Sanderson in der Titelrolle. Das Libretto von Louis Gallet stützte sich auf Anatole Frances gleichnamigen Roman, der 1889 in der Revue des deux mondes als Fortsetzungsroman erschienen und im folgenden Jahr in Buchform herausgekommen war.

Erzählt wird die Geschichte von der Bekehrung der Kurtisane Thaïs zum Christentum durch einen heiligen Mann namens Athanaël (Paphnuce in Frances Roman) und von seiner gleichzeitigen, aber umgekehrten Bekehrung zu einem Leben, das vom Verlangen nach ihr beherrscht wird. Die 'Méditation' für Solovioline und Orchester, welche die beiden Szenen des II. Akts verbindet, stellt den Beginn der Bekehrung Thaïs' dar.

Das Werk wurde anfangs nicht positiv aufgenommen: Als Sybil Sanderson 1897 in den Ruhestand trat, hatte es gerade erst seine vierzehnte Vorstellung erreicht. Dafür war die 'Méditation' bei Violinisten ein unmittelbarer Erfolg, und ihre religiösen Anklänge bestärkten Kirchenorganisten darin, sie im Rahmen der Messe während der Kommunion zu spielen. Selbst das von Pius X. 1903 erlassene motu proprio, das ausdrücklich verlangte, daß Musik, die in der Kirche zu hören war, 'keine Reminiszenzen an Themen aus dem Opernhaus' enthalten solle, konnte sich dagegen nicht durchsetzen.

Quellen

Es gibt insgesamt fünf Quellen:
S Skizzen zur Oper (BN. Mus. Ms 4232 (I, II)); die für die 'Méditation' sind auf den Blättern 55-60 zu finden
A autographische Gesamtpartitur (Opéra A. 665. A. I-IV Rés.); II, Blätter 430-447
EF Erstausgabe der Gesamtpartitur, Heugel 1894, H. et Cie. 9434 (BN. Mus. Vm2 1029); Seiten 277-289
EV Erstausgabe der Gesangspartitur, Heugel 1894, H. et Cie. 7644 (BN. Mus. Vmb 33); Seiten 127-131
T Transkription von Martin Marsick für Violine und Klavier, Heugel 1894, H. et Cie. 9625 (ld).


Die Skizzen (S) kommen der Endfassung sehr nahe. In der vorliegenden Ausgabe sind die wenigen Abweichungen lediglich interessehalber vermerkt.

Die autographische Gesamtpartitur (A) und die gedruckte Gesamtpartitur (EF) enthalten zusammen die meisten Änderungen, die ich an der herkömmlichen Transkription (T) vorgenommen habe. Da die Gesangspartitur (EV) die Verdichtung von drei Notensystemen auf zwei erfordert, kann sie als Sekundärquelle betrachtet werden. A und EF liefern nicht nur Violingriffe, Phrasierung, Pedalangaben fürs Klavier und verbale Anweisungen, sondern legen auch zwei wesentliche Änderungen nahe. Erstens hat Marsick in den Takten 1-8, 11-16 usw. durchweg die letzte Achtelnote der Harfe gestrichen. Ich hatte einige Bedenken, sie wieder einzusetzen, nicht zuletzt deshalb, weil Marsick und Massenet 1894 Kollegen am Conseryatoire waren und Marsicks Bearbeitung vermutlich unter der Aufsicht des Komponisten stattfand. Aber die Streichung des Achtels bringt einen so häßlichen Ruck ins Gefüge, daß es augenscheinlich vorzuziehen war, der Vorlage in A und EF (und EV) zu folgen, auch wenn dies vom Pianisten nur mäßige Fingerfertigkeit verlangt. Zweitens werden die Rückkehr der Melodie im Takt 40 und der Coda im Takt 59 in A und EF von einem vierstimmigen, leise summenden Chor begleitet, und in beiden Quellen lautet die Anweisung des Komponisten: 'Wenn keine Gesangsstimmen zur Verfügung stehen, spielen Streichinstrumente die kleinen Noten.' Es ging ihm an dieser Stelle eindeutig um einen Wechsel der Klangfarbe in der Begleitung. Die vorliegende Ausgabe bezieht darum in den Takten 40-47 und noch einmal in den Takten 59-65 in Form von Stichnoten die Gesangsparts mit ein, damit der jeweilige Pianist nach Wunsch die Änderung vornehmen kann.

Bogenführung und Fingersatz im Violinpart sind A entnommen. Die Pedalangaben in den Takten 13-18, 25-37, 51-55 und 68-71 stammen vom Herausgeber. An allen anderen Stellen entsprechen sie den von T, außer dort, wo im Kritischen Kommentar Abweichungen vermerkt sind.