Auf der Pirsch mit einem Panther und einem Babyelefanten - mit Noten von Henry Mancini
Alle Noten des Movie-Score-Großmeisters Henry Mancini
Es ist an der Zeit, die Trompeten zu blasen, die Saxophone zu tröten und den Konfettiregen zu entfesseln, denn einer der größten Komponisten des 20. Jahrhunderts, Henry Mancini, hätte dieses Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aber wer zum Geier ist Henry Mancini, fragen Sie sich vielleicht? Nun, haben Sie jemals den Pink Panther gehört?
Enrico Nicola Mancini (* 16. April 1924 in Cleveland, † 14. Juni 1994 in Beverly Hills), kurz Henry Mancini, war Sohn eines Italo/US-amerikanischen Einwanderungspaares. Früh gefördert durch seinen musikalischen Vater Quinto Mancini (der eigentlich Stahlarbeiter war) erlernte Henry die Piccolo- und Querflöte. Bald kam das Klavier dazu, und Henry Mancini entdeckte seine Leidenschaft für Jazz- und Swingmusik und die Big Band. Exzellent ausgebildet durch die renommierte Juillard School of Music führte ihn sein Weg nach dem Krieg in die Glenn-Miller-Band und weiter (über einige steinige Lehrjahre) zu den großen Filmstudios der Vereinigten Staaten. Dort sollte er im Laufe seines Lebens unter anderem vier Oscars für seine Musiken erhalten.
„Henry Mancini – warum kenne ich diesen Namen?“
Henry Mancini ist der Mann hinter den Ohrwürmern, die Generationen von Kinobesuchern zum Summen brachten. Von der charmanten Melodie des „Pink Panther“ bis hin zu dem verträumten „Moon River“ aus dem Film Frühstück bei Tiffany hat Mancini eine Vielzahl von Klassikern geschaffen, die auch heute noch in unserem Gehirn herumtanzen. Hätten Sie gedacht, dass dieses wunderbare Lied eigens für Audrey Hepburns wohl bekanntesten Film komponiert wurde?
Aber es gibt nicht nur den rosaroten Panther und den mondüberfluteten Fluss, oh nein! Mancini komponierte auch den kultigen Theme Song zur Fernsehserie „Peter Gunn“ – die perfekte musikalische Untermalung für einen coolen Privatdetektiv. Und wenn Sie jemals einen Elefanten gesehen haben, der im Takt marschiert, dann kennen Sie definitiv den „Baby Elephant Walk“ – ein Stück, das so fröhlich und verspielt ist, dass es selbst die traurigste Seele zum Lachen bringen würde.
A propos „Peter Gunn“: Dieses Thema ist so eingängig und in seiner Coolness treibend und dennoch so lässig, dass es das perfekte Stück für die Blockbuster-Soulband The Blues Brothers wurde; so prägnant, dass man meinen könnte, das Stück sei eigens für Jake und seinen Filmbuder Elwood Blues geschrieben worden. Und sogar die Industrial-Sample-Pop-Formation The Art of Noise nahm sich des Themas an und wurde 1986 damit dermaßen erfolgreich, dass die Band die Platz zwei der US-Tanzcharts, Platz acht in Großbritannien, Platz 14 in Kanada und Platz 50 der Billboard Hot 100 erreichte. Die Aufnahme erschien auf ihrem Album In Visible Silence von 1986 und wurde mit einem Grammy für die beste Rock-Instrumentaldarbietung ausgezeichnet. (Dank sei Henry Mancini!) Damit nicht genug haben auch weitere Größen wie Emerson, Lake and Palmer, Jeff Beck und Roy Buchanan (um nur ein paar wenige aus dem Rock-/Soulbereich zu nennen) auf das griffige Thema zurückgegriffen und sich zu eigen gemacht. Von den rund 60 Coverversionen aus dem Jazz-Sektor mal ganz zu schweigen.
Henry Mancini schrieb Scores für rund 80 Kinofilme! Davon wurden 42 Filmmusiken als Soundtracks herausgegeben. 33 Studioalben mit und von Henry Mancini wurden veröffentlicht, daraus gab es (man soll es nicht meinen!) rund 20 Singleauskoppelungen – das macht ein Label nur, wenn es der Meinung ist, dass es sich wirklich lohnt. Nunja, natürlich lohnt es sich bei Evergreens wie dem Hauptthema aus „Love Story“, welches zwar nicht aus der Feder unseres Protagonisten stammt (geschrieben haben diese.. nunja.. gefühslduselige Melodie Francis Lai und Carl Sigman, auch wenn man denken könnte, Richard Clayderman hätte sich das Thema aus den Fingern gesaugt), aber mit Henry Mancini and His Orchestra eingespielt wurde und dadurch erst seinen Siegeszug durch die gutbürgerlichen Wohnzimmer rund um den Globus antrat.
Doch Henry Mancini auf die leichte Schiene der „Easy Listening“-Musik aus der Swing-, Latin-, Jazz und Soul-Schublade reduzieren zu wollen, käme dem vielseitigen Tonsetzer nicht gerecht! Man denke nur an seine großen Orchester-Scores für beispielsweise den Film „Lifeforce – Die tödliche Bedrohung“ (für die sinnentleerte Handlung des Drehbuchs kann Mancini natülich nichts!).
Aber was macht Mancinis Musik so einzigartig? Nun, es ist diese verführerische Mischung aus Eleganz und Leichtigkeit, die seine Kompositionen so unvergesslich macht. Seine Melodien sind wie ein besonderer Cocktail - perfekt ausbalanciert, mit einer Prise Swing und einer großen Portion Charme.
Der 100. Geburtstag von Henry Mancini ist eine Gelegenheit, diesen außergewöhnlichen Komponisten und seine unvergessliche Musik zu feiern.
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Orchesternoten und Ensemblenoten von Henry Mancini
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- Weitere Chor-Artikel, z.B. Showtrax-CDs von Henry Mancini
- Songbücher von Henry Mancini (Kollektionen und Einzeltitel)
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Happy Birthday, Henry Mancini! Mögest du weiterhin melodische Magie in unsere Ohren zaubern, egal ob wir durch den Dschungel mit dem Baby Elephant Walk marschieren oder mit dem Pink Panther durch die Stadt schleichen. Hier ist ein Toast auf dich und deine zeitlose Musik!
[Bildnachweis: Henry Mancini (links), Trini Lopez and John Gary backstage at the Grammy Awards dinner, 1964 (Ausschnitt); https://digital.library.ucla.edu/catalog/ark:/21198/zz0002s41x ; © The Regents of the University of California]