Einmal die großen Werke der Klassik spielen – das ist der Traum vieler Musiker. Das Problem dabei: Wer hat schon – wenn er nicht gerade Berufsmusiker ist – das Streichquintett zur Verfügung, das er für Mozarts „Kleine Nachtmusik” bräuchte? Oder gar Chor und komplettes Orchester für das Weihnachtsoratorium von Bach?
Zum Glück gibt es Bearbeitungen vieler großer Klassiker, die es auch kleineren Ensembles ermöglichen, diese Stücke in unterschiedlichsten Besetzungen zu interpretieren.
In unserem Onlineshop finden Sie Klassik Noten für flexibles Ensemble, welche auf vielfache Weise instrumental kombiniert werden können.
So kann die Nachtmusik beispielsweise von drei Violinen, einer Flöte und einer Konzertgitarre gespielt werden. Selbst der Einsatz von Tuba und Zither ist denkbar. Die Bearbeitungen für flexible Ensembles bieten etwa Musikschulen eine ideale Möglichkeit, Schüler-Ensembles zusammenzustellen, ohne auf die ursprüngliche Instrumentierung des jeweiligen Werkes angewiesen zu sein.
Nachfolgend stellen wir Ihnen unsere Top 10 Klassik-Stücke für flexibles Ensemble vor.
Karl Jenkins – „Adiemus: Songs Of Sanctuary“
„Songs of Sanctuary” ist das erste Album aus der siebenteiligen „Adiemus“-Reihe des walisischen Komponisten Sir Karl Jenkins. Streng genommen handelt es sich dabei nicht um klassische Musik. Es wird eher der keltischen oder auch New-Age-Musik zugeordnet, wohl auch wegen der sehr eigenständigen Verwendung von Chorgesang und Orchestermusik. Für den Gesang erfand Jenkins eigens eine neue Sprache und gibt der menschlichen Stimme auf diese Weise einen instrumentalen Charakter. Das Titelstück „Adiemus” wurde durch den TV-Werbespot einer Fluglinie weltberühmt.
Johann Pachelbel – „Kanon in D“
Das wohl bekannteste Werk des Barock-Komponisten Johann Pachelbel ist der Kanon aus „Kanon und Gigue in D-Dur”. Von diesem Stück existieren zahllose Versionen, seine Harmoniefolge hat sogar in die Songs der heutigen Popmusik Einzug gehalten, beispielsweise bei David Bowie, Oasis und den Bee Gees. Der Kanon ist zwar Pachelbels bekannteste Komposition. Ursprünglich für 3 Violinen und Basso Continuo konzipiert, ist sie aber nicht unbedingt repräsentativ für sein Gesamtwerk, gilt Pachelbel doch als einer der bedeutendsten Komponisten in der süddeutschen Orgeltradition.
Dmitri Schostakowitsch – „The Second Waltz“
Über Dmitri Schostakowitsch (1906–1975) und seinen „Walzer Nr. 2“ muss nicht mehr viel gesagt werden. Der Komponist und dieses Werk sind weltbekannt. Übrigens auch, weil es als Filmmusik in verschiedenen Kinoklassikern zu hören ist wie „Der Leopard” und zwei Anna-Karenina-Verfilmungen. Der Walzer ist Bestandteil der „Suite für Varieté-Orchester”, die allerdings erst 13 Jahre nach Schostakowitschs Tod erstmalig in der von ihm komponierten Form aufgeführt wurde.
Bedrich Smetana – „Die Moldau“
Was für Schostakowitsch und seinen „Walzer Nr. 2“ gilt, trifft in noch höherem Maße auf Bedrich (deutsch: Friedrich) Smetana zu. „Die Moldau” des tschechischen Komponisten zählt in der Klassik zu den berühmtesten Musikstücken überhaupt. Es wurde im Jahre 1875 uraufgeführt und wird der „Programmmusik“ zugeordnet. Das Stück ist der zweite Teil des sechsteiligen Zyklus „Mein Vaterland” und schildert den Verlauf des Flusses durch verschiedene Landschaften. Tragischerweise ertaubte Smetana, der an starkem Tinnitus litt, während der Entstehung des Zyklus.
Wolfgang Amadeus Mozart – „Eine kleine Nachtmusik“
Wer kennt sie nicht: Mozarts kleine Nachtmusik. Selbst den meisten Menschen, die sich nicht für klassische Musik interessieren, dürfte sie ein Begriff sein. Und nicht wenige singen oder summen das Hauptthema des ersten Satzes spontan mit, wenn sie es hören. Meist ohne sich bewusst zu sein, dass es sich um ein kammermusikalisches Streichquintett von Mozart mit dem offiziellen Namen „Serenade Nr. 13 für Streicher in G-Dur” handelt. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass der Komponist selbst die Uraufführung seines Stückes nicht mehr erlebt hat.
Johannes Brahms – „Ungarischer Tanz Nr. 5“
Bei dem Namen Johannes Brahms denkt der Musikinteressierte sofort an seine ungarischen Tänze, und besonders der Tanz Nr. 5 mit seinem kraftvollen, dynamischen Thema ist weltberühmt. Was viele aber nicht wissen, ist, dass Brahms die Tänze ursprünglich für vierhändiges Klavier komponierte. Erst später wurden orchestrale Arrangements dafür verfasst, allerdings nur für drei der insgesamt 21 Tänze von Brahms selbst. Eine der bekanntesten Orchesterbearbeitungen für den ungarischen Tanz Nr. 5 stammt von Albert Parlow aus dem Jahre 1876, wurde also erst sieben Jahre nach seiner Veröffentlichung geschrieben.
Tielman Susato – „Renaissance Suite“
Nicht annähernd so berühmt wie Mozart und Brahms ist Tielman Susato, ein flämischer Komponist der Renaissance. Auch seine genauen Lebensdaten sind nicht bekannt. Sie dürften aber zwischen 1510 und 1570 liegen. Gesichert ist, dass er verschiedene Holz- und Blechblasinstrumente beherrschte. Dementsprechend hat James Curnow in seiner „Renaissance Suite” Tänze von Tielman Susato für Blasorchester zusammengestellt.
Johann Sebastian Bach – „Weihnachtsoratorium“
Von vielen Klassik-Experten wird er als der größte Komponist aller Zeiten angesehen: Johann Sebastian Bach. Dabei erlitt er zu seinen Lebzeiten das Schicksal vieler großer Künstler. Seine komplexen Werke waren im Barock nur wenig bekannt, später gerieten sie zunächst sogar in Vergessenheit. Heute ist das kaum vorstellbar, gehört sein „Weihnachtsoratorium“ für Soli, Chor und Orchester doch zu einem der meist gespielten klassischen Werke in der Advents- und Weihnachtszeit. In den Jahren 1734 und 1735 wurde es im Rahmen von sechs Gottesdiensten vom Thomanerchor in Leipzig erstmals aufgeführt.
Das „Weihnachtsoratorium“ kann man nur in einer Kirche oder einem großen Konzertsaal aufführen? – Weit gefehlt! Hier ein Beispiel einer eher ungewöhnlichen Aufführung:
Johann Strauss (Vater) – „Radetzky-Marsch“
Sie ist eine der Melodien, die jeder kennt. Auch dann, wenn der Hörer vielleicht weder Titel noch Komponist benennen kann: Das Thema des „Radetzky-Marsches“ von Johann Strauss (Vater), nicht zu verwechseln mit seinem gleichnamigen Sohn, dem Walzerkönig. Beide Komponisten haben im Übrigen außer dem Namen noch etwas gemeinsam. Sowohl der „Radetzky-Marsch“ des Vaters als auch der Walzer „An der schönen blauen Donau” des Sohnes gelten als heimliche Nationalhymnen Österreichs.
Modest Petrowitsch Mussorgski – „Bilder einer Ausstellung“
Im Jahr 1874 veröffentlichte Mussorgski seinen Zyklus „Bilder einer Ausstellung”, in dem er zehn Gemälde seines im Jahr zuvor verstorbenen Freundes Viktor Hartmann musikalisch interpretierte. Obwohl das Werk ursprünglich für Klavier konzipiert war, ist es in seiner orchestrierten Fassung von Maurice Ravel wesentlich berühmter geworden und hat mit seinem programmatischen Ansatz viele andere Künstler inspiriert. So auch die Progressive-Rock-Band Emerson, Lake & Palmer, die mit ihrer modernen Version der Mussorgski-Komposition wiederum Vorreiter für viele weitere Konzeptalben in der Rockmusik war.
Hoffentlich konnten wir Ihnen einige Anregungen für Ihre Konzertplanung geben. Und wenn nicht, haben Sie in unserem Online Shop noch viel mehr Auswahl für Ihr Repertoire. Viel Spaß beim Stöbern & Entdecken!
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