Clara Schumann: Biografie und Werke einer Klaviervirtuosin

Biographie
Clara Schumann am Klavier

Clara Schumann ist heute vor allem als Frau des genialen Komponisten Robert Schumann bekannt. Doch zu ihrer Zeit stand sie selbst im Rampenlicht. Erfahren Sie anlässlich Ihres 200. Geburtstags am 13. September 2019 mehr über Ihr eindrucksvolles Leben und schauen Sie sich Ihre Biografie als Video an. Außerdem: Drei Ihrer bedeutendsten Werke auf einen Blick.

Im Video: Biografie von Clara Schumann

Vom eigenen Vater unterrichtet, entwickelte sich Clara Schumann, damals noch Clara Wiecks, unter hartem Training zu einem wahren Musikgenie. Wie Sie das Leben als Klaviervirtuosin meisterte, sehen Sie hier in diesem Video über ihre Biografie:

Clara Schumanns bedeutendsten Werke

Als Komponistin schrieb Clara Schumann zahlreiche eigene Stücke. Drei ihrer bekannten Werke stellen wir hier genauer für Sie vor.

1.   Drei Lieder aus op. 12

„Gedichte aus Liebesfrühling“ von Friedrich Rückert ist ein Werk, das Clara Schumann zusammen mit ihrem Mann Robert Schumann komponiert hat. Drei der insgesamt zwölf Stücke stammen aus ihrer Hand.

„Er ist gekommen in Sturm und Regen“, „Liebst du um Schönheit“ und „Warum willst du andre fragen“ (enthalten in „Sämtliche Lieder, Band 1“) gehen dabei tief unter die Haut und sorgen für den ein oder anderen Gänsehautmoment. Dabei schwingt bei allen drei Werken eine leichte Traurigkeit mit, die einen umso mehr bewegt.

Buchcover Clara Schumanns "Sämtliche Lieder"

Es ist sicherlich für jeden Klavierspieler und auch Sänger eine willkommene Herausforderung, die Gefühle dieser Lieder so zu transportieren, wie es damals von Clara Schumann beabsichtigt war.

2.   Klaviertrio, op. 17

Viele Musikkritiker sehen das 1846 entstandene „Klaviertrio op. 17“als den Höhepunkt des musikalischen Schaffens Clara Schumanns. Zudem es schon zu ihren Lebzeiten eines ihrer bekanntesten Werke war. Sie selbst sieht das eher kritischer und meint, dass dem Werk „hier und dort an Kraft und an der Erfindung fehlt.“

Clara komponierte das Klaviertrio in einer für sie wohl schwierigen Zeit: Die familiäre Situation war sehr belastend. Robert Schumann erholte sich noch immer von seinem geistigen und körperlichen Zusammenbruch vor zwei Jahren und kam erst langsam wieder auf die Beine. Um die schon jetzt große Familie zu finanzieren, musste Clara wieder Konzerte spielen. In dieser Zeit entstand das Klaviertrio – übrigens das einzige Kammermusikwerk von Schumann.

Clara Schumanns Klaviertrio op. 17

3.   Quatre Polonaises op. 1

Die erste Komposition von Clara Schumann („Quatre Polonaises op. 1“) fällt vor allem durch eine originelle Harmonik auf. Diese lässt die Stücke leicht und heiter wirken und verleiht ihnen eine guttuende, unbekümmerte Frische. Durchaus bemerkenswert ist die Tatsache, dass Clara sie zwischen 1829-1831 im Alter von zehn und elf Jahren komponiert hat.

Clara Schumanns "Quatre Polonaises"

Das Stück zählt vielleicht nicht zu ihren größten Meisterwerken, doch gehört es zu den musikalischen Anfängen einer der bedeutendsten Komponistinnen der Welt.

Für Klavierspieler sind vor allem die spieltechnischen Ansprüche, z.B. Überschlagen der Hände, ein Anreiz, sich an diese Stücke zu wagen.

Clara Schumann: Die Powerfrau hinter der Ausnahmekomponistin

Clara Schumann war mehr als die Frau des großen Komponisten Robert Schumann. Sie selbst war eine herausragende Musikerin, die heute oft leider viel zu sehr in den Schatten ihres Mannes rückt. Mit ihren Kompositionen behauptete sie sich in einer Domäne, die vor allem Männer vorbehalten war und auch zu einer Zeit, in der von annähernder Gleichberechtigung keine Rede war.

Deutlich wird dies anhand des Zitats von Musikkritiker Carl Ferdinand Becker über Clara Schumanns (damals noch Wieck) Klavierkonzert a-Moll op. 7:

„[H]ier wird man auf eine eigne Art überrascht, denn der Laie, der Kenner und der Virtuos wird auf gleiche Weise von dem Werke angezogen und fände sich nicht auf dem Titel der Name der Componistin oder hörte man das Werk, ohne den Schöpfer zu kennen, nie würde man dem Gedanken Raum geben, es sei von einer Dame geschrieben.“

Doch Clara ließ sich nicht unterkriegen und war zu ihrer Lebzeit sogar bekannter als ihr Ehemann. Auch während der Zeit, als Robert seinen geistigen und körperlichen Zusammenbruch erlitt und nach seinem Tod, zeigte Sie Willenskraft, Stärke und auch Selbstbestimmtheit. Das spiegelt sich auch in Clara Schumanns Werken wider, die wohl zu den schönsten Kompositionen der deutschen Musik gehören.

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