John Rutter ist ein Mann, der sein Leben der Chormusik in all ihren Facetten verschrieben hat. Wir zeigen Ihnen einen ganz besonderen Blick auf den Komponisten. Sein Leben, seine Inspirationen und seine schönsten Werke, die nicht nur zur Weihnachtszeit die Herzen verzaubern.
Ein Leben für die Chormusik
John Rutter gilt vielen als der bedeutendste lebende Komponist von Kirchen- und Chormusik. Sein Schaffen erstreckt sich von bekannten Weihnachtshymnen wie dem „Shepherd’s Pipe Carol“ und dem „Star Carol“ bis hin zu umfassenderen, geistlichen Choralwerken wie einem Requiem, Gloria oder Magnificat. Musikalisch kann er der Postmoderne zugeordnet werden.
Früh übt sich …
John Milford Rutter wurde am 24. September 1945 in London als Sohn eines Industriemechanikers geboren. Bereits während seiner Schulzeit brachte er sich mit Eifer in den Chor ein. Seine Teilnahme an der Carmina Burana mit 11 Jahren war ein prägender Moment für ihn und weckte in ihm die Lust am Komponieren.
Seiner Leidenschaft folgte er in seinem Musikstudium am Clare College in Cambridge. Dort hatte er bereits mit 30 Jahren den Posten des Musikdirektors inne und schaffte es, den Chor auf die internationale Bühne zu bringen.
Die späteren Jahre
Es war vor allem sein Erfolg in den USA mit Werken wie seinem Gloria und Requiem, die ihn international zu einem immer gefragteren Dirigenten werden ließen. Worauf Rutter seine Kommission am Clare College aufgab und anfing, seine Zeit frei zwischen dem Dirigieren und dem Komponieren aufzuteilen.
Heutzutage werden seine Künste als Komponist unter anderem von der englischen Krone in Anspruch genommen. So schrieb und dirigierte er unter anderem die Hymne „This is The Day“ für die Hochzeit von Prinz William und Catherine Middleton in der Westminster Abbey.
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Außergewöhnliche John-Rutter-Fakten
Zum Komponieren zieht sich John Rutter regelmäßig in ein abgelegenes Cottage zurück. Bei seinem Arbeitsprozess zeigt er größte Disziplin.
Rutter arbeitet oft von Morgen bis Mitternacht nur unterbrochen von kurzen Essenspausen. Das Schreiben der Stücke und Korrekturarbeiten geschehen bei ihm gleichzeitig. Nach eigener Aussage ist es für ihn am wichtigsten, eine einzelne fantastische Idee zu finden, die zu einem vitalen Sprungbrett für das ganze Stück wird.
Trotz seiner langen Jahre im Kirchenchor bezeichnet er sich allerdings selbst als nicht besonders religiös. Er sieht sich allerdings als äußerst spirituelle Person und gab in einem Interview an, dass für Ihn die Spiritualität kirchlicher Liturgie eine wichtige Inspirationsquelle darstellt.
John Rutters‘ Werke
Rutters Werke zeichnen sich durch eine eklektische Herangehensweise aus. Verorten lassen sie sich in der europäischen Kadenzharmonik, jedoch enthalten sie auch Einflüsse von Jazz und musikalische Zitate weit zurückliegender Epochen.
Aus dieser Offenheit gegenüber Einflüssen aus andere Bereichen, Zeiten und Kulturen folgt sein Erfindungsreichtum an Melodien. Die Melodien kommen uns als Sänger und Hörer gleichermaßen vertraut und neu zugleich vor und wirken dadurch in Verbindung mit der Textaussage unmittelbar auf die Emotionalität, kurz: Sie berühren uns.
Seine schönsten Weihnachtslieder
Zweifelsohne ist John Rutter am bekanntesten für seine zahlreichen Weihnachtslieder. Auch wenn er sich inzwischen umfangreicheren Choralwerken zugewendet hat, verteidigt er die Form des Weihnachtsliedes entschlossen.
Sie seien alles andere als Kitsch, sondern eine alte Kunstform, die sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Dort waren sie der einzige nicht-lateinische Teil der Liturgie, die der mittelalterliche Klerus in der Kirche zuließ.
Darüber hinaus fasziniert ihn die Zugänglichkeit dieser Kunstform. Seine produktivste „Christmas Carol“ Phase lag in seiner Zeit am Clare College, wo er unter anderem Bekanntschaft mit dem späteren Komponisten John Tavener machte.
Wie feiert man nun am schönsten Weihnachten mit John Rutter? Wir zeigen Ihnen drei seiner berührendsten Weihnachtslieder und geben Ihnen Tipps, zu welchen Gelegenheiten die Kompositionen passen.
Der Shepherd’s Pipe Carol
Eines seiner bekanntesten Werke, den „Shepherd’s Pipe Carol“, schrieb John Rutter dann auch bereits mit 18 Jahren. Die Weihnachtshymne beschreibt den Weg eines Hirtenjungen nach Bethlehem.
Emotional, optimistisch und in einem fröhlichen Tempo gehalten, passt sie am besten zu einem erwartungsvollen Nachmittag, beim Backen von Plätzchen oder dem Schmücken des Weihnachtsbaumes.
Hier finden Sie die Noten für den „Shepherd’s Pipe Carol“ von John Rutter.
Der Candlelight Carol
Der „Candlelight Carol“ wurde von John Rutter 1984 geschrieben und zum ersten Mal von Rutters eigenem Chor uraufgeführt. Das Lied beschreibt die Geburt Christi und die Liebe, die die Jungfrau Maria ihrem Sohn gegenüber empfindet.
Bedächtig und bewegend passt diese Hymne sowohl von Tempo und Thema her ideal zur weihnachtlichen Bescherung. Besorgen Sie sich die Noten für den „Candlelight Carol“ gleich bei uns im Shop.
Der Angel’s Carol
Der „Angels‘ Carol“ ist eine weitere von Rutters wunderschönen Weihnachtskompositionen. Geschrieben hat er sie 1980. Vor allem im Vereinigten Königreich ist das Lied fester Bestandteil weihnachtlicher Chorkonzerte.
Der Angel’s Carol ist eine sanfte, berührende Hymne, die zu stiller Kontemplation einlädt. Damit passt sie perfekt für die späteren Abendstunden im Kreis der Familie. Hier haben wir die Noten für John Rutters „Angel’s Carol“ für Sie.
Liturgische Werke
Mögen auch die meisten den Namen „John Rutter“ mit Weihnachtsliedern in Verbindung bringen, so sind es doch seine größer angelegten Chorkompositionen, die den Großteil seines Schaffens ausmachen. Besonders die Kompositionen des Magnificat und Gloria markieren wichtige Punkte in John Rutters Werk.
Requiem
Dieses Werk ist die erste Komposition, die John Rutter ohne Kommission geschrieben hat. Das Ziel war es, ein modernes Requiem zu schaffen. Um dem Werk eine ganz persönliche Note zu verleihen hielt sich Rutter nicht an den klassischen Ablauf der Totenmesse, sondern erweiterte die Liturgie um englischsprachige Auszüge aus dem „Book of Common Prayer“ von 1662.
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Gloria
John Rutters Chorwerke erfreuen sich in den USA noch größerer Beliebtheit als in Europa. Er ist dort ein regelmäßiger Gast in der Carnegie Hall. Sein Durchbruch in Amerika gelang ihm mit dem Gloria, das er für den Chorspezialisten Melvin Olson komponiert hat. Der Premiere in Omaha 1974 sollten noch viele weitere Reisen über den Atlantik folgen.
Das Werk ist eine 3-sätzige Vertonung des lateinischen Textes des Gloria aus der Liturgie und bietet, in der Originalversion, mit seiner Verwendung unterschiedlicher Blechbläser eine überwältigende Klangfülle.
Hier finden sie die Noten für das Gloria in der Originalversion.
John Rutters‘ Werke werden heute rund um den Erdball aufgeführt. Sein Name steht für Vielseitigkeit, Talent und lebenslange Begeisterung, die aus der Chormusik nicht mehr wegzudenken sind. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und besinnliche Stunden mit den Kompositionen von John Rutter.
Bildnachweis:
Bild 1: „John Rutter describes the „Lady“ statue of the Chapel” by VocalEssence Ensemble Singers https://www.flickr.com/photos/vocalessence/3221586862 is licensed under a Creative Commons license: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/; Bild 2: ©iStock/melaniekjones